Wessobrunner Kreis: ArchitekturPreis 2018

Kategorien Engere Wahl Städtebauliche Planungen / Ensembles Bauten für Kultur und Bildung Sanierungen / Restaurierungen Gewerbebauten Geschosswohnungsbau Einfamilienhaus/DH/RH Preise s'Quartier Garmisch-Partenkirchen Beer Bembé Dellinger Architekten Pfarrzentrum Wolfratshausen Prof. Michael Gaenßler Sanitärgebäude Mammendorf s + p dinkel Architekten Waldbad Taufkirchen an der Vils Florian Nagler Architekten Haus M 5/2 Berg Beer Bembé Dellinger Architekten Anerkennungen Neue Ortsmitte Wettstetten Beer Bembé Dellinger Architekten Hofgut Karpfensee Bad Heilbrunn Florian Nagler Architekten Königlicher Bahnhof Feldafing Sunder-Plassmann Architekten Haus Finsterwald Gmund am Tegernsee s und z architekten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Werdenfelsmuseum Garmisch-Partenkirchen Atelier Lüps Wohnen an der Altmühl Eichstätt Behnisch Architekten Weitere Einreichungen Parkdeck Kolbermoor Behnisch Architekten Kino Breitwand Gauting Baehr-Necologix Pfarrheim Herz Jesu bodensteinerfest Architekten Stadtplaner BDA Museum Penzberg Thomas Grubert Grundschule Langenpreising hirner riehl Haus Buchenried hirner riehl Kinderhaus Erding hirner riehl Erweiterung James-Krüss-Grundschule s + p dinkel Architektur GmbH Begegnungshaus Jägersbrunn WSM Architekten Personalhaus Kreuth am Tegernsee Planungsbüro Beham Neues Bauen im alten Dorf schoenberger Hotel Marina Bernried Sunder-Plassmann 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Sanierung einer historischen Hofstelle SWA.Studio, Sebastian Wiedemann Architektur Literaturhaus Café WSM Architekten Arzthaus mit Seminarraum Planungsbüro Beham KFZ-Hallen Autobahnmeisterei Holzkirchen Claus&Forster Architekten Feuerwehrhaus Iffeldorf Thomas Grubert VR Bank Prien am Chiemsee s+p dinkel Architekten GmbH Holzhausgruppe Wohnburg Atelier Lüps Einfamilienhaus auf dem Land Bairawies Planungsbüro Beham Haus am Samerberg Braun-Architekten Ensemble für 3 Generationen schoenberger Haus Pöcking Dipl.-Ing. (FH) Gottfried Herz Haus Tutzing Dipl.-Ing. (FH) Gottfried Herz Wohnhaus am See landau+kindelbacher Architekten Gästehaus am See Sunder-Plassmann Haus Krailling Unterlandstättner Architekten Haus N. Feldafing WSM Architekten 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 4. Wessobrunner ArchitekturPreis 2018 für Oberbayern wessobrunner kreis e.V.

Vorwort Grußwort Bereits zum vierten Mal wird in diesem Jahr der „Wessobrunner Architekturpreis“ für Oberbayern vergeben. Neben der Würdigung des Bauwerkes nimmt der Preis jeweils den Bauherrn, den Archi- tekten und auch die Gemeinde in den Blick. 40 Projekte wurden der Jury, bestehend aus Armando Ruinelli, Karin Meid-Bächle und Rainer Koeberl, vorgestellt. Nach einer Vorauswahl besichtigten die Juroren im Laufe eines Wochenendes 11 Projekte vor Ort. Teilweise übertraf der örtliche Eindruck noch die fotografische Darstellung der Einreichung. Eine Auszeichnung erhielten ein städtebaulich neuartiges Quartier in Garmisch und zwei öffentliche Gebäude, das Pfarrzentrum „St. Andreas“ in Wolfratshausen und das Sanitärgebäude am Jugendzeltplatz in Mammendorf. In der Kategorie Sanierung/ Restaurierung bekam das Vereinsgebäude „Waldbad“ in Taufkirchen an der Vils einen Preis zuerkannt. Ebenfalls mit einem Preis gewür- digt wurde ein Einfamilienhaus in Berg am Starnberger See: Seine Betonstruktur vermittelt einen radikalen Ansatz. Dennoch über- zeugt es in seiner gesamten Materialität als zeitgemäßes Wohn- haus auf dem Lande. Vier Anerkennungen wurden ausgesprochen, zwei weitere Projekte kamen in die engere Auswahl. Wir gratulieren den Preisträgern und bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmern, Partnern und Förderern, die an der Auslobung teilgenommen, bzw. diese großzügig unterstützt haben. Mechtild Friedrich-Schoenberger 1. Vorsitzende Wessobrunner Kreis „Das gute Beispiel ist nicht nur eine Möglichkeit, andere Menschen zu beeinflussen. Es ist die einzige.“ Was der Arzt, Philosoph und Theologe Albert Schweitzer einmal so ausgedrückt hat, trifft auf vieles zu – auch auf die Art und Weise, wie heute in Oberbayern gebaut wird. So eignet sich ein Wettbewerb wie der Wessobrunner Architekturpreis hervorragend, um die Öffentlichkeit auf beispiel- hafte neue Bauten aufmerksam zu machen. Der Wessobrunner Kreis zeichnet damit Bauherren und Architekten gemeinsam für ihr qualitätvolles Bauen aus. Denn gelungene Architektur zeigt Lösungen auf, an denen sich diejenigen orientieren können, die selbst einen Neubau planen. Gutes Bauen ist auch ein Anliegen des Bezirks Oberbayern. Er un- terstützt mit seiner Denkmalpflegeförderung nicht nur den Erhalt historischer Bauwerke, sondern setzt insgesamt auf die Verbindung von Tradition und Moderne. Wie das architektonisch funktioniert, zeigt ein Bildband über zeitgemäßes Bauen in Oberbayern, den die Fachberatung Heimatpflege des Bezirks in diesem Jahr herausge- geben hat. Auch diese Publikation folgt der Strategie, Bauherrinnen und Bauherren mit Best Practice-Beispielen zu überzeugen anstatt mit rigiden Vorschriften. Landschaftsgebundenes, zeitgemäßes Bauen sehen wir als kulturelle Gemeinschaftsaufgabe, die am besten im Dialog gelingt. Dafür ist der 4. Wessobrunner Architek- turpreis ein gutes Forum. Der Bezirk Oberbayern hat den Preis daher auch gefördert. Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern und wünsche der Ausstellung viel Erfolg. Josef Mederer Bezirkstagspräsident von Oberbayern

Jury Vorsitz Armando Ruinelli (*1954 ) Seit 2000 2011–2012 Seit 2012 Seit 2013 Architekturbüro Ruinelli Associati Architetti SIA Soglio mit Partner Fernando Giovanoli Lehrauftrag Fachhochschule Kaiserslautern (D) Mitglied im Landesbeirat Baukultur+Landschaft, Autonome Provinz Bozen-Südtirol Mitglied im Gestaltungsbeirat für Architektur des Landes Tirol (A) Karin Meid-Bächle (*1958 ) 1983 - 1988 1986 - 1991 1991 1995 2006 - 2009 2014 Studium der Architektur, Hochschule Konstanz Mitarbeit in den Büros Willi Egli, Zürich und Fritz Hack, Friedrichshafen Bürogemeinschaft Architekten Linie 4 Konstanz/ Villingen-Schwenningen Berufung in den Bund Deutscher Architekten, bda Projektgruppe „Architektur macht Schule“ bächlemeid Architekten Rainer Köberl (*1956) 1976–1984 1993–1999 1998–2002 2002+2004 2012 Studium in Innsbruck und Haifa/Israel Lehrbeauftragter an den Instituten für Städtebau, Gebäudelehre und Entwerfen an der Technischen Fakultät der Universität Innsbruck Gründungsbeirat und Dozent an der Akademie für Design Bozen Teilnehmer an der Architekturbiennale Venedig Österreichischer Staatspreis Architektur

Preis s'Quartier Auf dem länglichen Grundstück des ehemaligen Krankenhausareals umschließen unterschiedlich addierte Hausgruppen einen gemein- schaftlichen Wohnhof, die grüne Mitte. Sensibel werden bestehende Gebäude in die neue Bebauungsstruktur integriert und erweitern mit ihren Sondernutzungen das vielfältige Wohnangebot. Im Süden bietet die sorgsam gestaltete Hotelbebauung einen baulichen Lärmschutz zur Straße hin. Blickachsen und Durchgänge vernetzen das Quartier mit seiner Umgebung – der Kirche, dem Schulhaus und den angrenzenden Bebauungsstrukturen. Die in Holzbausystem errichteten Gebäudetypen lassen individuelle Raumangebote zu und durch die unterschiedlichen Hausbreiten und zusätzlichen Einliegerwohnungen werden differenzierte Wohnformen möglich. Tiefe, umlaufende Balkonzonen erweitern die eigentliche Wohnfläche und bilden gleichzeitig den individuellen Zwischenraum zwischen privaten und öffentlichen Bereichen. Den Architekten ist es gelungen, ein überzeugendes Konzept inner- städtischen Wohnens zu schaffen, wobei hier Dichte, Körnung und Gebäudetypologie der bestehenden Stadtstruktur selbstbewusst wei- terentwickelt wurden. Karin Meid-Bächle 1

s'Quartier Garmisch-Partenkirchen Architektur Auftrag Projektleitung Fertigstellung Fotos Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner GmbH VEHBL Baugemeinschafts GbR gap.Quartiersentwicklungsgesellschaft GbR Thomas Schleich 2016 Bert Heinzelmeier, Stefan Müller-Naumann In Bezug auf die historische Gebäudetypologie und die Strassen- raumfassung wurde für die Neuordnung im Wettbewerb 2011 eine Bebauungsstruktur entwickelt, die in Fortschreibung städtebaulicher Körnung zeitgemäße Angebote für innerstädtisches Wohnen anbietet. Gestaffelt um einen gemeinschaftlichen Wohnhof entsteht auf Basis zweier unterschiedlich breiter Haustypen und daraus addierter Gruppen eine neue Nachbarschaft, die sich räumlich mit ihrem Umfeld vernetzen und aufgrund der Quartiersgarage private und halböffentliche Räume in Zuordnung der Häuser autofrei und aneignungsoffen anbieten kann. Ausgehend von historischen Bauformen wurde dafür ein Holzbau- system entwickelt, das über die Baukörper den Bezug zur vernakulären Typologie hält, über die Leistungsfähigkeit seiner Konstruktion aber neue Raumangebote macht: Durch Tafelbaubauweise in Vorfertigung entstehen offene, flexible Raumschotten, die als halbe oder ganze Giebelbreiten großzügiges Loftwohnen gleichermaßen ermöglichen wie die Einordnung von Einzelräumen. Die städtebauliche Gestalt integriert dabei die hohe innenräumliche Varianz in über Balkonzonen tief geschichtete Glas-/Holz-Fassaden. Preis 1

Preis Pfarrzentrum St. Andreas Städtebaulich spielt das Projekt durch die Freistellung der Kirche und den Einbezug des Pfarrhauses seine ganze Stärke aus. Die schmalen Durchgänge zwischen den drei Bauten schaffen spannende Durchblicke, die durch die leicht konischen Wegführungen nochmals verstärkt wer- den. Volumetrisch nimmt sich der Bau in seiner Höhenentwicklung zwar zurück, nimmt aber durch seine präzise Einfügung eine eigenständige Haltung ein, die dem Ensemble Kirche-Pfarrhaus-Pfarrzentrum eine hohe architektonische Qualität und städtebauliche Präsenz verleiht. Die zeitgemäße architektonische Sprache und der monolithische Körper des Neubaus stellen eine angemessene und zeitgenössische Antwort auf die Aufgabe dar. Die grobkörnige Verarbeitung der Betonfassaden geht eine interessante Verbindung mit dem Bodenbelag der Gasse ein. Die gleiche Spannung wird z. B. im Übergang zwischen Fassaden und den glatt belassenen Fensterleibungen erzeugt. Das Projekt zeichnet sich durch eine rigorose und zeitgleich feinfühlige Haltung aus. Armando Ruinelli 2 +4,13+5,13±0,00-0,76+5,13+7,13+0,00+3,00-0,76+3,875+1,875±0,00+6,435+8,62+1,905+2,805+4,13+8,15±0,00+5,13+1,51+3,00+5,33+5,33+8,385+1,875-0,66+3,875+0,60-0,02+5,50+4,98±0,00-0,42+8,15+2,07+6,13522,23 m25,16 m25,95 m2884,69 m2109,87 m229,55 m25,16 m2AbstellraumSakristeiMüllraumPelletlagerWC Beh.Fl.Nr.296FoyerTeekücheMüllraumAnschluss ELTGarderobeBatterien ELTAbstellraumOK FFB = -0,09ArchivGruppenraumHeizungWC Beh.WCD100 SitzplätzeWCHEingangSekretariatBüroBesprechungGruppenraum abtrennbarSaalBühneT30Altbau

8 2 5 m 5,9 e n h ü B 2 m 5 5 , 9 2 +5,13 +4,13 +5,13 +4,13 ±0,00 ±0,00 +7,13 +5,13 +7,13 +5,13 +3,00 +3,00 +0,00 -0,76 +0,00 -0,76 +3,875 +1,875 +3,875 +1,875 -0,76 -0,76 +5,13 +4,13 ±0,00 +7,13 +5,13 +3,00 +0,00 -0,76 Pfarrzentrum St. Andreas +3,875 +1,875 Architektur -0,76 Auftrag Projektleitung Fertigstellung Fotos Prof. Michael Gaenßler, Dipl. Ing. Architekt BDA, München Kath. Kirchenstiftung St. Andreas, Wolfratshausen Florian Kienberger, Büro v. Friedrich-Liebenberg, München 2014 Michael Gaenßler, Sebastian Schels l a a S 2 m 7 8 , 9 0 1 m u a r n e p p u r G T L E s s u h c s n A l T L E n e i r e t t a B 2 m 9 6 , 4 8 m 8 u a r l l 2 e t m s b 9 A 6 , 4 8 8 0 3 T . h e B C W m u a r l l e t s b A e h c ü k e e T e b o r e d r a G r e y o F 2 5 m 5,9 2 5 m 5,9 r a b n n e r t b a m u a r n e p p u r G e z t ä p z t i l S 0 0 1 e n h ü B 2 m 5 5 , 9 2 e n h ü B M ü l l r a u m 9 0 , 0 - = B F F K O l a a S 2 m 7 8 , 9 0 1 l a a S . h e B C W D C W . h e B C W D C W i v h c r A i v h c r A H C W H C W g n u h c e r p s e B o r ü B g n u h c e r p s e B o r ü B g n a g n E i g n a g n E i r e g a l t e l l e P r e g a l t e l l e P g n u z e H i g n u z e H i t a i r a t e r k e S t a i r a t e r k e S M ü l l r a u m M ü l l r a u m S a k r i s t e i S a k r i s t e i g n u z e H i e z t ä p z t i l S 0 0 1 e z t ä p z t i l S 0 0 1 m u üllra M m u üllra M r e g a l t e l l e P i v h c r A H C W . g n a g n E i . h e B C W . h e B C W m u a r l l e t s b A m u a r l l e t s b A e h c ü k e e T e h c ü k e e T m u a r l l e t s b A m u a r l l e t s b A 0 3 T T L E s s u h c s n A l T L E s s u h c s n A T L E n e i r e t t l a B 0 3 T T L E n e i r e t t a B t a i r a t e r k e S e b o r e d r a G e b o r e d r a G r e y o F r e y o F S a k r i s t e i r a b n n e r t b a m u a r n e p p u r G r a b n n e r t b a m u a r n e p p u r G h e B C W D C W m u a r n e p p u r G m u a r n e p p u r G g n u h c e r p s e B o r ü B 9 0 , 0 - = B F F K O 9 0 , 0 - = B F F K O 6 9 2 . r N . l F 6 9 2 . r N . l F 2 m 7 8 , 9 0 1 2 m 5 5 , 9 2 +8,15 -0,02 +0,60 +8,385 +5,50 +4,98 ±0,00 -0,42 +5,33 +5,33 +8,385 +8,385 +5,50 +4,98 +5,50 +4,98 ±0,00 -0,42 ±0,00 -0,42 +3,875 +1,875 +3,875 +1,875 -0,66 -0,66 +3,875 +1,875 -0,66 +6,13 +6,13 +2,07 +2,07 +8,15 +8,15 -0,02 -0,02 +0,60 +0,60 6 9 2 . r N . l F m u üllra M 2 m 6 1 5 , 2 2 m 6 1 5 , m 3 2 , 2 2 5 2 m 6 1 5 , Altbau Altbau +6,435 +6,435 +4,13 +4,13 +8,62 +8,62 2 m 3 2 , 2 2 5 2 m 6 1 5 , Altbau +6,435 +4,13 +8,15 +2,805 +1,905 +1,51 ±0,00 ±0,00 +8,62 2 +5,33 +5,13 +3,00 m 6 1 5 , +5,33 +5,33 +5,13 +5,13 +3,00 +3,00 2 m 6 1 5 , 2 m 3 2 , 2 2 5 +8,15 +8,15 ±0,00 ±0,00 ±0,00 ±0,00 +2,805 +1,905 +2,805 +1,905 +1,51 +1,51 +6,13 Das neue Pfarrheim in unmittelbarer Nähe der Kirche St. Andreas ersetzt einen Vorgängerbau in dezentraler Lage. Durch Einbeziehung des bestehenden Pfarrhauses in die Planungen konnte ein städtebau- licher Akzent gesetzt und die Kirche wieder in ihrer ursprünglichen Form freigestellt werden +5,33 +2,07 Der im Norden anschließende Neubau ist als massiver Stahlbeton- bau konzipiert. Im Erdgeschoß befinden sich Foyer, Teeküche, sowie zwei koppelbare Säle mit insgesamt 280 qm Fläche, im Obergeschoß Gruppenräume. Eine nachträgliche Bearbeitung der Sichtbetonfassade des Gebäudes vermittelt den Eindruck von Naturstein, dem Nagelfluh, wie er typisch für die Umgebung ist. Das neue Pfarrzentrum als Flach- gebäude mit begrüntem Dach verbindet den Hang des Bergwaldes mit der historischen Bebauung des Wolfratshausener Marienplatzes. Die Außenanlagen beziehen den im Westen anschließenden Berg- hang über eine vom großen Saal aus begehbare Terrasse ein. Preis 2

Preis Sanitärgebäude Ein Sanitärgebäude für den Jugendzeltplatz in Mammendorf. Unter einem Pultdach in Holzrahmenkonstruktion stehen die einzelnen, nach oben offenen Funktionsbereiche in Holzständerkonstruktion leicht erhöht über dem Gelände. Innen funktionell mit lackierten OSB-Platten ausgekleidet, geben die außen verwendeten gelben Betonschalungs- platten mit davor montierten Holzlatten im Fassadenbereich ein differenziertes Innen-Außen-Gefüge, das besonders auch des Nachts eine angenehme, Geborgenheit vermittelnde Stimmung erzeugt. Bereichert wird diese einfache Abfolge von Schichten unterschiedlichs- ten Charakters durch bewachsene Drahtseilfelder an der Front der offenen Struktur. Kontrastiert hingegen durch die geschlossene Rück- seite des Gebäudes, die in sinnvoller Krümmung in das Pultdach über- geht. Für dieses wurde silbrig glänzendes Trapezblech verwendet, auf dessen hochstehende Falze konstruktiv logisch Photovoltaik-Elemente aufgeklemmt wurden. Die Ausformulierung der Wasserstelle, fast an einen Altar erinnernd, in strahlend weißem Kunststoff gibt der Anlage Schwerpunkt und klare Orientierung. Dass die Bauaufgabe in dieser Ausführung kostenmäßig mit einer zuvor angedachten Container-Lösung konkurrieren konnte, spricht auch für die Fähigkeiten unseres Berufsstandes. Rainer Köberl 3 AnsichtSüd-OstAnsichtNord-WestAnsichtSüdAnsichtNordZugangSanitärbereichMädchen-BubenZugangWaschbereich

Ansicht Nord- West Ansicht Süd- Ost Zugang Sanitärbereich Mädchen - Buben Zugang Waschbereich Sanitärgebäude am Jugendzeltplatz Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos s+p dinkel Architektur GmbH Landkreis Fürstenfeldbruck Christian Siebert, Stefan Busch 2016 s+p dinkel Architektur GmbH Die Aufgabe war, am Jugendzeltplatz Mammendorf ein neues Sani- Ansicht Süd tärgebäude zu errichten, welches die Kinder und Jugendlichen einerseits mit einem sehr einfachen Standard konfrontiert, andererseits durch räumliche Qualität und Materialität Charakter entwickelt. Das zur Verfügung stehende Grundstück liegt etwas abseits der Zeltwiesen. Die architektonische Ausformulierung sollte diesen Umstand angemessen ausgleichen. Das Projekt schafft durch seine räumliche Zuordnung neue Aussenräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Zudem erhält der Jugendzeltplatz mit dem architektonisch selbstbewussten Gebäude neue Aufmerksamkeit, die seine Akzeptanz in allen Ebenen erhöht. Ansicht Nord Preis 3 AnsichtSüd-OstAnsichtNord-WestAnsichtSüdAnsichtNordZugangSanitärbereichMädchen-BubenZugangWaschbereichMüllKühlschränkeWaMaTrocknerBeh.Dusche/WCTechnik4,7qmPutzBubenMädchenGeschirr-WaschplatzDuschenErschließung/AufenthaltAufenthalt/UnterstellplatzVorraumKiestraufeRankseileBlockstufenBetonHainbuchenheckeRampeGrundriss

Preis Waldbad Taufkirchen Vils Die Anlage des Bades am Waldrand erfordert einen sensiblen Umgang mit der Landschaft, der im vorliegenden Fall auf eine einfache und doch raffinierte Art bewältigt wurde. Die an beiden Enden vorgenommene Verlängerung des Waldbads hat das Gebäude deutlich an Selbstbe- wusstsein gewinnen lassen. Die Holzbauweise ist kohärent und stimmig. Speziell in diesem landschaftlichen Kontext wird die Materialwahl als äußerst gelungen erachtet. Die feingliedrige (später teilweise begrünte) Südfassade mit den offenen, aber überdachten Eingängen zu den Sanitäranlagen und Garderoben öffnet sich zum Schwimmbecken hin und schafft ein angenehmes Willkommensklima. Das Gebäude liegt auf einer Geländekante, die geschickt ausgenutzt wurde, zum einen für die Zugänge, zum anderen durch das Pultdach, das auf eine wohltuende, selbstverständliche Art die gleiche Neigung übernimmt. Armando Ruinelli 4 LAGEPLAN 1000Waldbad Taufkirchen VilsFlorian Nagler Architekten

Waldbad Taufkirchen Vils Waldbad Taufkirchen Vils Florian Nagler Architekten Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Florian Nagler Architekten GmbH, München Gemeinde Taufkirchen Vils Sven Wiebe, Christoph Haag 2017 Stefan Müller-Naumann Das 1968 erbaute Waldbad Taufkirchen liegt etwas außerhalb der Ortschaft an einem leichten Südhang am Waldrand. Im Zuge der Sanierung und Neustrukturierung wurden die Gebäu- deenden durch zwei neue Eingangsbereiche ergänzt, die die beiden unterschiedlichen Nutzungen (Vereine im OG, Badenutzung auf der unteren Fläche) unabhängig und barrierefrei erschließen. Das Freibad wird über den offenen Eingangsbereich auf der Westseite betreten. Von einem offenen, überdachten Gang aus werden Umkleiden, Sanitär- anlagen und Nebenräume entlang des Schwimmbeckens erschlossen. Die Vereinsräume im OG reichen fünf Meter hoch unter das neue Pult- dach und werden über ein langes Fensterband mit Nordlicht versorgt. LAGEPLAN 1000 Preis 4 ANSICHT VON SÜDEN 200Waldbad Taufkirchen VilsFlorian Nagler ArchitektenANSICHT VON WESTEN 200Waldbad Taufkirchen VilsFlorian Nagler Architekten

Preis Haus M 5 / 2 Wie so oft täuschen die Fotos. Wie so oft erlebt man gute Architekturen beim Besuch vor Ort angenehm „kleiner“, als sie im Foto erscheinen. So erging es uns auch bei diesem Haus. Unter hohen, mächtigen Bäu- men, davor eine geschotterte, mit kargen Pflanzen spärlich bewachsene Fläche, steht dieses niedere, lange Betongerüst mit Blickbezug zum weit entfernten Starnberger See. Zweigeteilt in Wohn- und Gästehaus befinden sich alle Bereiche des Wohnens leicht erhöht über Terrain; Schlaf-, Arbeits- und Kinderzimmer durch einen grabenartigen Zwischenraum ausreichend belichtet darunter. Die rasterartige, recht zarte Betonstruktur lässt die Ecken unbesetzt durch Stützen, was eine angenehme Offenheit entstehen und feine Meisterschaft erkennen lässt. In dieses Gerüst sind die Innenräume, gänzlich aus Eichenholz, in leichtem Abstand eingehängt. Das Ensemble sogar bereichernd, das Vorfeld strukturierend, erlebt man die schräg zur Längsrichtung des Hauses davor aufgeklappte Tiefgarageneinfahrt, die im Untergeschoss, der Funktion des Parkens und Reversierens dienend, dem Rastergrundriss eine amorphe Form gegenüberstellt. Hier wird man an die Gestaltung der Nassräume im Untergeschoss des Ateliers Bembé erinnert, die so wie schon die lehrreich gekonnte Außen- raumgestaltung in der Angersiedlung in Partenkirchen beeindruckte. Rainer Köberl 5 23456

1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 5 10 20 Haus M 5 / 2 Architektur Auftrag Projektleitung Fertigstellung Fotos Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner GmbH Privat Benjamin Eder 2016 Stefan Müller-Naumann In leichter Höhenlage mit Blickbezügen zum Starnberger See liegt das Grundstück. Eine strenge Betonstruktur gliedert das Gebäude, langgestreckt unter dem altehrwürdigen Baumbestand. Die außenliegende Tragstruktur unterteilt den Baukörper in ein Wohn- und ein Gästehaus. Eine gemeinsame Tiefgargage verbindet beide Teile unterirdisch. Alle Bereiche des täglichen Wohnens finden hier statt, gefühlt wie direkt in der Natur und variabel unterteilbar für jetzt und später. Schlaf-, Arbeits- und Kinderzimmer liegen im Gartengeschoß leicht eingegraben an der Grasnarbe. Innen gedämmt und komplett in heimischer Eiche ausgeschlagen, bieten die Räume ausreichend Schutz und Behaglichkeit nach heutigem Standard, ohne den Wunsch nach unmittelbarer Erlebbarkeit der Jahres- zeiten zu verweigern. Preis 5

Anerkennung Neue Ortsmitte In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche entwickelt sich die neue Ortsmitte von Wettstetten. Stadträumliche Kanten und Strukturen werden aufgenommen und fort- geführt und bestimmen die Gebäudevolumen im Ortsgrundriss. In der heterogenen Umgebung überzeugen die präzisen Volumen in ihrer Setzung und gliedern den Außenraum in maßstäbliche Bereiche mit Bezügen zur Kirche und den umgebenden Nachbarschaften. Die drei Baukörper – neues Rathaus, Gemeindesaal und das Gebäude für die Tagespflege – gruppieren sich um einen gemeinsamen Platz, wobei die jeweils leicht eingerückten Eingangsbereiche und Foyers der einzelnen Gebäude die Geste der Gemeinschaft auf sensible Weise unterstützen. Außen wie innen prägen die präzise Sorgfalt der Materialien und der Detailausbildungen den atmosphärischen Raum. Die feine Gestaltung der Außenanlagen mit Positionierungen der Möblierungen wie Sitzbank mit Baum, Beschilderung und Beleuchtung unterstützen die beein- druckende Gesamtkomposition. Karin Meid-Bächle 6

Neue Ortsmitte Wettstetten Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner GmbH Gemeinde Wettstetten, vertreten durch Bürgermeister Hans Mödl Viktor Filimonow 2013 Stefan Müller-Naumann Die Gestaltung von Zwischenräumen und die Fortschreibung stadt- räumlicher Strukturen bestimmen die Umgestaltung der Ortsmitte von Wettstetten. Durch den Bau eines neuen Rathauses, eines Gemeinde- saals und eines Gebäudes für die Tagespflege werden gemeinschaftliche und caritative Aspekte des Gemeindelebens an einem zentralen Ort zusammengeführt. Die drei Volumen orientieren sich an räumlichen Fluchten des Ortes und fügen sich wie selbstverständlich in den organisch gewachsen Orts- grundriss. Sie gruppieren sich um einen gemeinsamen Platz und stehen durch ihre jeweiligen Foyers in einer räumlichen und kommunikativen Beziehung. So entsteht ein Ort vielfältiger Begegnungen zwischen den Besuchern des Rathauses, der Tagespflege und des Gemeindesaals. Die Architektur der Gebäude selbst ruft mit den Fassaden aus ge- schlämmten Ziegeln Assoziationen zu den regional so charakteristischen Altmühl-Jurahäusern wach. Sie unterstreicht die ländliche Wirkung der Gebäudegruppe und ihre lokale Verwurzelung. Anerkennung 6

Anerkennung Hofgut Karpfsee Auf einer Anhöhe im oberbayerischen Alpenvorland, umgeben von einzig- artiger Wald-, Wiesen- und Moorlandschaft liegt das Hofgut Karpfsee, ruhig, beinahe entrückt, empfängt es den Besucher. Ein langes Haus, zwei Wohnhäuser, Wasserturm und ein Lagergebäu- de bilden die Gemeinschaft des Weilers. Das „lange Haus“ vereint die ehemals aus zwei Stallgebäuden bestehende Hofstelle zu einem neuen. Unter einem Dach sind die landwirtschaftliche Nutzung, der Seminar- und Gastbetrieb untergebracht, in der Mitte liegt die Eingangshalle, die großzügig die einzelnen Bereiche miteinander verbindet. Die vorgefundene Struktur „unten Ställe, oben Tenne“ wird konsequent und überzeugend weiterentwickelt. So befinden sich die kleineren Räume wie Werkstätten, Küche, Speiseraum und Gästezimmer im Erdgeschoss und im oberen Geschoss, dem Dachraum, entwickeln sich die großzügi- gen Raumfolgen der Seminarräume, die das beeindruckende Tragwerk erlebbar machen. Die äußere Erscheinung ist ruhig – gemauertes Erdgeschoss mit kleinen Fensteröffnungen im Stall/Werkstatt und Gästebereich, unterbrochen durch die Tore der Zugänge und der Eingangshalle, im Obergeschoss Holzwerk und Dachstuhl. Im Innern finden sich Materialien wie ge- glätteter Beton, Dielen aus Weißtanne, Kalkputze, roher Stahl, die die Gesamtkomposition bis ins Detail unterstützen. Es ist der behutsame Umgang mit den vorgefundenen Strukturen und die konsequente Weiterentwicklung derselben, die diesem Ort seine besondere Kraft verleihen. Karin Meid-Bächle 7

Hofgut Karpfsee Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Florian Nagler Architekten GmbH, München Stiftung Nantesbuch gGmbH Sebastian Streck, Lea Kunschke, Friedemann Petzold, Maribel Sengewald 2013 Stefan Müller-Naumann Das Hofgut Karpfsee nahe Bad Heilbrunn liegt auf einer Gelände- kuppe im oberbayerischen Voralpenland. Für die Stiftung Nantesbuch entstand hier ein Ort der Begegnung mit Kunst und Natur. Die beiden ehemaligen Stallgebäude wurden zu einem langen Bau- körper zusammengezogen, in dessen südlichen Bereich die Land- und Forstwirtschaft untergebracht ist, die mit den beiden Wohngebäuden und der dort integrierten Verwaltung eine eng vernetzte Einheit bildet. Im nördlichen Gebäudeteil befindet sich der Seminarbereich. Durch Verlegung der öffentlichen Straße aus der Hofstelle hinaus wurde ein ruhiger Binnenbereich geschaffen. Anerkennung 7

Königlicher Bahnhof Feldafing Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Sunder-Plassmann Architekten Gemeinde Feldafing Kerstin Strüwind 2013 Michael Heinrich Nachdem der Bahnhof über Jahrzehnte leer stand, nimmt er jetzt wieder eine öffentliche Nutzung als Rathaus der Gemeinde Feldafing auf. Die Wiederherstellung des alten Glanzes eines königlichen Bahn- hofes, verbunden mit dem Umbau zu einem allen modernen Anforde- rungen genügenden Rathaus, erfolgte in drei Abschnitten: Restaurierung der historischen Fenster, Sanierung der Gebäudehülle, Umbau zum Rathaus. Es galt funktionstüchtige Büros zu errichten, die besucherintensiven Bereiche anzuordnen und einladend zu gestalten. Die große Bahnhofhalle nimmt drei verschiedene Nutzungen auf: Büroräume, den Bürgersaal und das Café. Der Bürgersaal dient den Gemeinderatssitzungen, kann aber auch für abendliche Veranstaltungen genutzt werden. Das Café übernimmt auch die Funktion eines Kiosk für die S-Bahnnutzer. Anerkennung 8

Anerkennung Haus Finsterwald Bescheiden, fast als ob es das Auszugshaus des großen, daneben- stehenden südbayerischen Einfirsthofs wäre, steht dieses hölzerne Einfamilienhaus mit integrierter Garage in einer Obstwiese nahe der Straße. Nicht mit alemannischem Minimalismus, sondern angenehm bayerisch begegnet einem dieses Haus. Mit seinem etwas schwereren Dach, mit den dort üblichen kleinen „Schutzbrettern“ an den Pfettenköpfen, mit breiten Bretterrahmen um die Fenster in der einfachen Lärchenschalung wird es, dann ein- mal ergraut, ganz selbstverständlich zu seinem bäuerlichen Umfeld „dazugehören“. Leider entspricht die Qualität der Innenraumgestaltung im Wohn- geschoss nicht der Originalität der äußeren Erscheinung. Rainer Köberl 9

Haus Finsterwald Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos su und z Architekten privat Florian Zielinski, Stefan Speier, Reinhard Unger 2017 su und z Architekten Ein Haus in der Tradition der südbayerischen Einfirsthöfe: der ein- fache Baukörper lang gestreckt, gekleidet in eine raue Schale aus Holz, das mit der Zeit grau werden wird. Wie seine historischen Vorbilder vereint es alle Räume bis hin zur Garage „unter einem Dach“, wendet sich von der Wetterseite ab. Ein weit auskragendes Dach - gedeckt mit roten Ziegeln - dient dem Schutz vor Regen und Schnee. Der offene Wohnraum im Erdgeschoß konzentriert um Küchenblock und Kamin öffnet sich nach Süden. Im Norden zur Straße hin die Neben- räume. DieFassade nüchtern mit präzise definierten Öffnungen. Ein Haus aus Holz: der Anteil anderer Baumaterialen beschränkt sich auf ein Mindestmaß. Auch das der Tradition geschuldet und zugleich zeitgemäß. Der nachwachsende Rohstoff kommt aus der Umgebung und wird von regionalen Handwerksbetrieben meisterhaft verarbeitet. Anerkennung 9

n e d r e W n e t r a P - h c s i m r a G die farbgebung bezieht sich auf das historische Haupt-Treppenhaus. Zusammen mit dem kühlen Zenitlicht entwickelt die farbe eine gebläute Aura, die sich atmosphärisch wahrnehmbar von den mit Warmlicht ausgeleuchteten museumbereichen un- terscheidet. e W m r a G durch Klären der Bestandsgrundrisse – mit analogen ergänzungen und Verbindungen zum neubau – lässt sich ein erschließungsrückgrat in längsachse durch das museum bilden, das die Orientierung erheblich erleichtert. Hier liegen die zwei Treppenanlagen und der neue Aufzug, welcher nun auch den Bestandsbau des Vordergebäudes barrierefrei erschließt. ergänzungsbau Kunstvermittlung/ museumspädagogik Am dramaturgischen endpunkt des museumsbe- suchs steht der neue zweigeschoßige saal. durch dessen luftraum führt eine Brücke, welche andere Perspektiven auf die Ausstellungsstücke ermöglicht. sie endet in einem erker mit Ausblick auf das Zug- spitzmassiv. Am dramaturgischen endpunkt des museumsbe- suchs steht der neue zweigeschoßige saal. durch dessen luftraum führt eine Brücke, welche andere Perspektiven auf die Ausstellungsstücke ermöglicht. sie endet in einem erker mit Ausblick auf das Zug- spitzmassiv. L u d w ig str a s s e Badgasse Aufstockung museumssaal, Ausstellungs- räume, Archiv Bestand eingang, bestehende Aus- stellungsräume ergänzungsbau Kunstvermittlung/ museumspädagogik Aufstockung museumssaal, Ausstellungs- räume, Archiv Bestand eingang, bestehende Aus- stellungsräume Museumsachse 1. OG n e h c r i k n e t r a P - h c s i s l e f n e d r e W m r a G formensprache. das betrifft insbesondere die flache satteldachform und die Holzkonstruktion ab dem 1. OG mit teilweise in laubenschnittmuster aufgelöste Holzfassade. die wiederhergestellte Treppenanlage dient nicht nur als vertikale erschließung, sondern ist - entsprechend ihrer Bedeutung im westlichen Ausstellungstrakt – als raumskulptur gestaltet mit Ausstellungsnischen in der Treppenwange. die farbgebung bezieht sich auf das historische Haupt-Treppenhaus. Zusammen mit dem kühlen Zenitlicht entwickelt die farbe eine gebläute Aura, die sich atmosphärisch wahrnehmbar von den mit Warmlicht ausgeleuchteten museumbereichen un- terscheidet. durch Klären der Bestandsgrundrisse – mit analogen ergänzungen und Verbindungen zum neubau – lässt sich ein erschließungsrückgrat in längsachse durch das museum bilden, das die Orientierung erheblich erleichtert. Hier liegen die zwei Treppenanlagen und der neue Aufzug, welcher nun auch den Bestandsbau des Vordergebäudes barrierefrei erschließt. Am dramaturgischen endpunkt des museumsbe- suchs steht der neue zweigeschoßige saal. durch dessen luftraum führt eine Brücke, welche andere Perspektiven auf die Ausstellungsstücke ermöglicht. sie endet in einem erker mit Ausblick auf das Zug- spitzmassiv. vorher Aufstockung Bestand Museumsachse 1. OG ergänzungsbau Kunstvermittlung/ museumspädagogik Aufstockung museumssaal, Ausstellungs- räume, Archiv Bestand eingang, bestehende Aus- stellungsräume Architektur+städtebau BdA ATelIer lÜPs Museumsachse 1. OG Werdenfelsmuseum Architektur Auftrag vorher Projektleitung Mitarbeit Fertigstellung Aufstockung Fotos L u d Atelier Lüps Gbr LRA Garmisch-Partenkirchen Alexandra Block, Martina Frings Philipp Brettschneider, Vlad Niculescu 2017 Mauritz Lüps w ig str a s s e Badgasse Bestand Die Museumserweiterung betrifft die Erneuerung und Aufstockung des ehemaligen Stallanbaus und dem Ergänzungsbau im westlich an- Architektur+städtebau BdA ATelIer lÜPs grenzenden Museumshof. Die nach außen wirkenden Details für Dach und Wand sind neu- interpretierte Anleihen aus der alpinen Formensprache. Das betrifft insbesondere die flache Satteldachform und die Holzkonstruktion ab dem 1. OG mit der teilweise in Laubenschnittmuster aufgelösten Holzfassade. Die wiederhergestellte Treppenanlage dient nicht nur als vertikale Erschließung, sondern ist - entsprechend ihrer Bedeutung im westlichen Ausstellungstrakt – als Raumskulptur gestaltet mit Ausstellungsnischen in der Treppenwange. Durch Klären der Bestands- grundrisse – mit analogen Ergänzungen und Verbindungen zum Neu- bau – lässt sich ein Erschließungsrückgrat in Längsachse durch das Museum bilden, das die Orientierung erheblich erleichtert. Am dramaturgischen Endpunkt des Museumsbesuchs steht der neue zweigeschoßige Saal. Durch dessen Luftraum führt eine Brücke, die andere Perspektiven auf die Ausstellungsstücke ermöglicht. Sie endet in einem Erker mit Ausblick auf das Zugspitzmassiv. Engere Wahl 10 Architektur+städtebau BdA ATelIer lÜPs

Wohnen an der Altmühl Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Behnisch Architekten, München Leopold Stiefel, vertreten durch die MC-BAUINVEST GmbH Maria Hirnsperger, Laura Baldelli, Jonathan Fahy, 2018 David Matthiesen Zur Stadt fassen klar definierte Baulinien und Gebäudekanten den Straßenraum, zur Altmühl hin lösen sie sich zu einer Balkon- und Terrassenlandschaft auf. Die barrierefreien Wohnungen sind über- und nebeneinander versetzt und terrassiert, um den Ausblick auf den Fluss und die Orientierung zur Sonne zu ermöglichen. Insgesamt sind in der Anlage ca. 50 Einheiten zwischen 45 m2 und 120 m2 mit sehr un- terschiedlichen Typen wie durchgesteckte Wohnungen. Gemeinsam ist allen ein jeweiliger barrierefreier Zugang zum Außenraum. Die Straßenfassaden sind eher zurückhaltend mit Loggien gestaltet, während die dem Hof und der Altmühl zugewandten, vorgehängten Holzfassaden mit vorspringenden Balkonen und Terrassen abwechslungs- reich und differenziert in Erscheinung treten. Sie zeigen ganz bewusst ablesbar die Mischung aus unterschiedlichen Wohnungstypen, um dem Gebäude auch nach außen einen menschlichen Maßstab zu geben. Engere Wahl 11

Parkdeck Kolbermoor Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Behnisch Architekten Stadt Kolbermoor Ireta Kraal, Stephan Laissle, Eóin Byrne, Johannes Krüger 2015 David Matthiessen Im Rathausareal in Kolbermoor wurde ein neues, öffentliches Parkdeck zur Versorgung des Stadtzentrums und des Rathauses mit ca. 167 Stellplätzen errichtet. Das Parkdeck bildet im Südwesten des Baugrundstücks eine Stadtkante. Gleichzeitig öffnet es sich nach Osten zum Stadtpark im Dialog mit dem Rathaus und nach Norden mit dem künftigen Wohn- und Geschäftshaus an der Rosenheimer Straße. Mit einer unterirdischen Parkebene wurde die Möglichkeit ge- schaffen, eine Verbindung zum geplanten Wohn- und Geschäftshaus herzustellen. Es wurde ein Konzept entwickelt, bei dem die Parkplätze auf einer leicht geneigten Rampe liegen, die sich wie eine Schnecke in der Landschaft‘ nach oben entwickelt. Das durchgehend gleich geplante Fassadensystem reagiert auf die drei unterschiedlichen städtebaulichen Situationen. Einreichung 12

Kino Breitwand Gauting Architektur Auftrag Projektleitung Fertigstellung Fotos Baehr–Rödel, Necologix GmbH Matthias Helwig Nicolai Baehr, Roman Schaffner 2016 Nicolai Baehr Das Kinogebäude liegt direkt am Bahnhof Gauting und nutzt den Höhenunterschied zwischen Bahndamm und unmittelbarer Unter- führung, um sich zum Bahnhofplatz hin zu öffnen. Die Erschließung der fünf Kinosäle wird zum Thema für die Fassade. Ein Fensterband begleitet sie als „Filmstreifen“ von den oberen Sälen, diagonal über das Foyer zu den unteren Sälen, um anschließend auf eine gemeinsame Ebene zu den angrenzenden Geschäften im Nachbargebäude zu führen. Heute spielen die Kinobesucher selbst die tragende Rolle, um ihren neuen Treffpunkt mit Gastronomie am „Laufen“ zu halten. Die für den Außenbereich vorgesehene Amphitheatertreppe liegt auf Gemeinde- grund und ist noch nicht zur Ausführung gekommen. Einreichung 13

Pfarrheim Herz Jesu Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos bodensteinerfest Architekten Stadtplaner BDA Kirchenstiftung Herz Jesu, Ingolstadt mit Diözesanbauamt Eichstätt Annette Fest, Christian Bodensteiner, Bernhard Geiger 2015 Florian Holzherr, bodensteinerfest Die Komposition stellt der denkmalgeschützten Betonkirche von 1963 einen minimalistischen Baukörper zur Seite und fügt sich als neuer Teil in das Ensemble ein. Gegenüber den umgebenden EFH setzt sich der kirchliche Komplex in Materialität, Farbe, Erscheinungsbild und Dachform ab. Die städtebauliche Setzung entlang der Straße wie auch die Öff- nung des Saals zum öffentlichen Raum signalisieren ein offenes Haus. Während der Saalkubus im OG geschlossen bleibt, ermöglichen wand- artige Träger stützenfreie Ausblicke im EG. Als Garderobe wurden Klapphaken aus Schwarzstahl flächenbündig in die Betonwand des Foyers eingelassen. Das puristische Material- konzept kombiniert Sichtbetonwände und -decken mit Eichenparkett und silbernem Eichenholz der Türen, Verkleidungen und Einbauten. Einreichung 14

Museum Penzberg - Sammlung Campendonk Architektur Auftrag Bauleitung Fertigstellung Fotos Architekturbüro Grubert Stadt Penzberg, vertreten durch Bürgermeisterin Elke Zehetner Holger Fey 2016 Stefan Geisbauer, Thomas Grubert Das zum Stadtmuseum umgenutzte ehemalige Bergarbeiterhaus musste saniert und wegen fehlender Ausstellungsflächen erweitert werden. Der Nachlass Heinrich Campendonks als Dauerleihgabe machte großzügige Fördergelder des Freistaates möglich. Die sehr begrenzten Grundstücksverhältnisse ließen lediglich einen etwa gleich großen Baukörper zu. Die Zwillingsidee gab die Möglichkeit, die historische Bebauung, also die giebelständige Reihung der ehemali- gen Koloniehäuser, aufzunehmen und wieder sichtbar werden zu lassen. Der Neubau benötigte nur wenige Öffnungen, wodurch dem Fassaden- material, zwei unterschiedlich kohlehaltige Klinkersorten, eine zentrale Gestaltungsrolle zukam. Einfache sparsame Details am Neubau stärken das achtsame Miteinander und Gegensätzliche beider Gebäudeteile. Lager 4,12 m² OG-05 Ausstellung 56,73 m² OG-01 OKFFB +2,95 i S L H k n h c e T i S L H k n h c e T l o r t k e E k n h c e T i Treppenhaus 15,03 m² OG-02 Aufzug 2,84 m² OG-04 Einreichung 15 Ausstellung 15,85 m² OG-02 Ausstellung 15,79 m² OG-03 OKFFB +2,95 Ausstellung 15,94 m² OG-01 Ausstellung 16,06 m² OG-04 Treppenhaus 7,09 m² OG-07 Flur 8,23 m² OG-05 Treppenhaus 5,26 m² OG-06 Luftraum 28,95 m² e h c ä l f s n o i t k e o r P j Galerie 16,87 m² OG-03

Grundschule Langenpreising Architektur Auftrag Bauleitung Fertigstellung Fotos hirner & riehl architekten und stadtplaner bda partg mbb Gemeinde Langenpreising Sun Park, hirner & riehl 2018 Julia Schambeck Die St. Martin Kirche, umgeben vom Friedhof, daneben das Pfarr- haus. Der Kirche gegenüber das Wirtshaus. Südlich davon das Schul- haus aus den 60-er Jahren. Westlich eine große Hofstelle – alles sehr ländlich in Langenpreising. Das alte Schulhaus ist in die Jahre gekommen, man entschließt sich neu zu bauen, schreibt einen Wettbewerb aus und will ein modernes pädagogisches Konzept verwirklichen. „Traditionell“ ist einzig der Wunsch der Gemeinde nach einem geneigten Dach. Angesicht der städtebaulichen Situation, entschlossen sich die Architekten den Bauherrenwunsch ernst zu nehmen. Es entstand ein Baukörper mit Satteldach, dessen First diagonal läuft, mit Einschnitten in das Geviert, die außenräumlich Eingangshof und Pausenhof ausbilden. Ein einfacher Baukörper mit Satteldach, traditionelle Form neu inter- pretiert. Kirche – Pfarrhaus – Wirtshaus – Schulhaus, das Ensemble ist wieder komplett. Einreichung 16 i k n h c e T . r r a b C W e h c ü K H C W D C W m u a r e s e p S i G E a u A l i k n h c e T T L E m u a r k c e w z r h e M r u F l r e g a l l h u t S i r e m m z r e r h e L s u a h n e p p e r T g n u t i e L t a i r a t e r k e S e f l i H e t s r E . z h c e r p s n r e t l E l e t t i m r h e L l e t t i m r h e L y p o C H r e r h e L C W D r e r h e L C W i k n h c e T C P s u a h n e p p e r T i r e t s e m s u a H m u a R - C P g n u t i e r e b r o V Flur m u a r z t u P m u a r k r e W

Haus Buchenried Architektur Auftrag Bauleitung Fertigstellung Fotos hirner & riehl architekten und stadtplaner bda partg mbb Münchener Volkshochschule Boris Kauba 2012 Mechtild Friedrich-Schoenberger, Thomas Zwillinger Wir haben uns für ein Ensemble aus 3 neuen Baukörpern entschieden um die Baumasse zu gliedern und so an die Körnung der Umgebung anzupassen. Haus Buchenried bleibt die Mitte der Anlage. Das untere Gästehaus ist so auf dem Grundstück positioniert, dass der Blick auf das denkmalgeschützte Hackländerhaus nicht verstellt wird. In zweifa- cher Weise haben wir den Hang als Chance begriffen. Zum einen konnten wir das sichtbare Volumen reduzieren indem wir die neuen Gebäude hangseitig zweigeschossig eingruben. Die neuen Baukörper zeigen sich also eher als Terrassen in der Landschaft denn als klassische Bau- körper. Der zusätzliche Gewinn für die Gäste ist die Nutzbarkeit dieser Terrassen in der warmen Jahreszeit. Der Bezug der neuen Gebäude zum See und den Ausblicken die dieser bietet war entwurfsbestimmend. Wir haben alle Gästezimmer und Seminarräume deshalb zum See hin orientiert. Die diversen Terrassen geben unterschiedliche Blicke auf See und Landschaft frei und in den Übergängen zwischen bestehendem Haus Buchenried und den neuen Häusern ergeben sich immer wieder Blickbeziehungen zur Landschaft. Einreichung 17

Kinderhaus Erding Architektur Auftrag Projektleitung Fertigstellung Fotos hirner & riehl architekten und stadtplaner bda partg mbb Stadt Erding Mirek Tobor, hirner & riehl 2015 Julia Schambeck Im oberbayrischen Erding sollte in der Mitte eines zukünftigen Wohngebietes eine sechsgruppige Kindertagesstätte entstehen. Die Stadt lobte hierfür einen Wettbewerb aus und entschied sich unser „Häuser-Haus“ zu realisieren. Unsere Überlegungen galten zuerst dem zukünftigen Umfeld. Und das stellte sich so dar: In Kürze wird das Kinderhaus von zwei bis drei- geschossigen Wohngebäuden umgeben sein, alle werden Satteldächer haben und die Attitüden landläufiger Investorenarchitektur aufweisen. Es entstand deshalb die Idee, den einfachen Satteldachhaustyp, mithin die Elementarform des Hauses, entwerferisch zu thematisieren und in eine Architektur für Kinder zu transformieren. Gelegen kam uns dabei natürlich auch die Assoziation Kinderhaus. Im Äußeren sollte sich spielerisch die Hausform präsentieren. Im Inneren der Hausraum erleb- und erfahrbar werden. Einreichung 18

Erweiterung James-Krüss-Grundschule Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos s+p dinkel Architektur GmbH mit Raum & Bau GmbH Gemeinde Gilching vertreten durch Herrn Seidl Christian Siebert, Stefan Busch, Oana Tentu 2017 Bodo Mertoglu Die bestehende Grundschule in Gliching wird nach Süd-Osten hin zu einer 4-zügigen Grundschule erweitert. Dabei werden die Klassen- räume derart umgruppiert, dass sich im Bestand sowie im Erweiterungs- bau jeweils 2 Züge befinden. Die bisherige Anbindung der Frei- und Aussensportflächen an die Aula wird durch die Baumaßnahme gekappt und neu ausgerichtet. Das Gebäude wird dazu so konzipiert, dass diese Verbindung durch den Erweiterungsbau geführt wird und direkt, hin zum tieferliegenden Pausenhof umgelenkt wird. Zwischen Bestand und Neubau entsteht ein geschützter neuer Hofraum der direkt über die Aula erschlossen wird. Der Erweiterungsbau greift wesentliche Gestaltungsprinzipien des Bestandsgebäudes auf, interpretiert diese jedoch auf eigene Art und Weise. Einreichung 19 Landsberger StraßeGrundschule S¸dVHSJames Krüss GrundschuleTurnhalleHausmeisterErweiterung

Begegnungshaus Jägersbrunn Architektur Auftrag Partner Fertigstellung Fotos WSM Architekten Peter Maffay Stiftung Terrabiota Landschaftsarchitekten 2014 Andreas Hofer 2011 hatte WSM für die Peter-Maffay-Stiftung die Jugendherberge Jägersbrunn renoviert. Daneben befand sich ein altes Nebengebäude. In Eigeninitiative hatte WSM 5 Entwürfe für einen mutigen und modernen Ersatzbau in Holz erstellt. Die Stiftung begeisterte sich schließlich für einen der Entwürfe, und über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan wurde tatsächlich jenes so außergewöhnliche Baurecht am direkten Rand eines Natur- schutzgebietes mit großer politischer Rückendeckung des Landkreises genehmigt. Der wichtigste Raum ist ein großer Gemeinschaftsraum mit sensa- tionellem Ausblick in das Naturschutzgebiet. Hier können Kindergruppen musizieren und ihrer Phantasie freien Lauf lassen. In das Hausinnere gezogene Schindeln erzeugen das Gefühl, „vor einer Holzhütte in den Bergen zu sitzen“. Extreme entwurfstechnische Konsequenz bis hin zum letzten Detail (maßgefertigte Türbänder mit versetztem Drehpunkt für Schindelbelag) > Balsam für verletzte Kinderseelen! Einreichung 20

Personalhaus Kreuth am Tegernsee Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Planungsbüro Beham BIAV Schönheitsfarm Gertraud Gruber Büroteam 2017 Planungsbüro Beham BIAV Auftrag war für die am Tegernsee ansässige, erste Schönheitsfarm Europas ein Personalhaus zu errichten. Eine ehemalige Gaststätte in der Gemeinde Kreuth aus den 70er Jahren sollte im Zuge der Umbau- maßnahmen ein zeitgemäßes neues Gewand erhalten, welches sich harmonisch in die örtliche voralpine Kulturlandschaft einfügt. Gleichzeitig soll es dem Auftrag entsprechend ohne Heimattümelei und Folklorismus die handwerklich geprägte Baukultur durch gezielte behutsame Weiterentwicklung stärken und die traditionelle Architektur beleben. Dazu wurde das Gebäude nach einem typologischen Vorbild mit einer Neuinterpretation eines Tegernseer Baluster-Motivs aus dem 17. Jahrhundert tektonisch überformt. Einreichung 21

Neues Bauen im alten Dorf Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Mechtild Friedrich-Schoenberger Nina Jaeschke und Filip Good Christiane Lottmann 2016 Mechtild Friedrich-Schoenberger Das Haus hat eine wechselhafte Geschichte zu bieten. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaut, gab es hier bis in die 70er Jahre ein Friseurgeschäft und Zimmer für Fremdenverkehr. Von den Nachkom- men wurde es 1985 aufgestockt und in 2 Wohnungen umgebaut. Als es im Januar 2016 verkauft wurde, galt es vor allem eine neue Gesamt- erschließung zu erarbeiten. Die alten, südlich gelegenen Außentreppen wurden entfernt und im Norden des Hauses in einem großzügigen, verglasten Wintergarten untergebracht. Dieser trägt zu einer positiven Energiebilanz bei und verbindet Keller und EG mit dem 1. Obergeschoß. Hier liegt auch der neue Eingangsbereich. Wo immer es möglich war, wurden die alten Materialien belassen, um den Charakter des Hauses zu erhalten. Fenster und Fensterläden, teilweise an anderen Stellen eingebaut, passten in das neue Konzept. Die Bestandstreppe ins Dachgeschoß wurde gedreht und in die Mitte des Hauses versetzt . Die Grundrisse wurden den Bedürfnissen einer jungen Familie mit 2 Kindern angepasst. Abgerundet wurde der Umbau durch eine energetische Sanierung: allseitig Dämmung mit Holzfaser- platten, Brennwertgastherme, Fußbodenheizung im Erdgeschoß und allen Bädern, Wandheizung im Wintergarten. Einreichung 22

Hotel Marina Bernried Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Sunder-Plassmann Architekten Lorenz Mayr Daniel Behring 2017 Benedikt Sunder-Plassmann Das bestehende Gebäude mit Tages- und Abendrestaurant, sowie zwei kleinen Tagungsräumen, sollte durch einen großen, teilbaren Fest- und Tagungsraum erweitert werden. Zum See entstand so ein neuer Saal mit raumhohen Schiebefens- tern und einer prächtigen Ausstattung. Oberhalb des Saales konnte so eine große Dachterrasse, direkt an das Tagesrestaurant angegliedert, errichtet werden. Größte Herausforderung war aber die Anbindung des Hauses an die Seepromenade. Eine vorgesetzte Schicht aus sägerauem Eichenholz, große gläserne Türen zum Restaurant und inszenierte Ein- blicke in die Bar laden heute die Gäste zum Eintreten ein. Die neue Farbgestaltung mit weißer Putzfläche, sägerauem Eichen- holz im Wechsel mit der lichtgrauen Holzkonstruktion, geben dem Haus einen leichten Sommerflair, verankern es am See mit den maritimen Elementen. Einreichung 23

Sanierung einer historischen Hofstelle Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos SWA.Studio, Sebastian Wiedemann Architektur Ralf Fischer Sebastian Wiedemann 2017 Sorin Morat Im Vordergrund des Entwurf für die Sanierung und Erweiterung des Hofs stand die Wiederherstellung des verloren gegangenen Charmes der ruralen Architektur. Mit kontrastierenden gestalterischen Elementen, die die einfache Typologie aufnehmen und in die Moderne übersetzen, wird ein ruhiger, offener Ort für die Familie geschaffen, ohne sich den gängigen Klischees einer ländlichen Architektur zu bedienen. Nach vollständiger Entkernung wurde unter reiner Verwendung natürlicher Materialien, wie Kalk, Lehm und unbehandelter Hölzer nicht nur ein gesundes und angenehmes Raumklima geschaffen. In Kombina- tion mit den nach altem Vorbild gefertigten Kastenfenster und kompletter Wandtemperierung wird das Konzept auch der historischen Substanz gerecht und löst bauliche Probleme einer vorhergegangenen Sanierung. Einreichung 24

Literaturhaus Café Architektur Auftrag Partner Fertigstellung Fotos Florian Wiesler, WSM Architekten Gemeinde Pöcking Stimmer Landschaftsarchitekten 2013 Sascha Kletzsch Mitten in Pöcking, im idyllischen Literaturgarten der Bücherei – früher Pfarrhaus und Pfarrgarten – befindet sich das alte Waschhäusl. Ein kleines Literaturcafé sollte das Angebot für den Literaturliebha- ber ergänzen, wofür sich das kleine Häuschen gut eignete. Das Konzept des Umbaus bestand in einer vorsichtigen Modernisierung. Innen wurde das Waschhäusl entkernt und gedämmt. Der beste- hende, offene Dachstuhl blieb sichtbar bestehen und trägt nun zu einer angenehmen Atmosphäre bei. Nach außen wurde die alte Hülle erhalten. Der holzverschalte Be- reich wurde jedoch durch eine großzügige Verglasung ersetzt. Prägnante Holzrahmen dominieren, geben der Fassade Tiefe und erinnern an die ehemalige Holzverschalung. Die Verglasung lässt sich zu einer kleinen Terrasse mit Sitzplätzen öffnen. Einreichung 25

Arzthaus mit Seminarraum Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Planungsbüro Beham BIAV Peter Hasch und Dr. med. Isabel Karrie Büroteam 2015 Planungsbüro Beham Entwurfsidee war es eine neuinterpretative Hülle eines ehemaligen “Backhauses” zu schaffen. Darin sollte eine Arztpraxis und ein vermiet- barer Seminarraum Platz finden. Ein visuell und körperlich reduktiver Baukörper, in einer aufgelassenen Hofstelle mit Bezug zur öffentlichen Straße und zur hiesigen, voralpenländischen Baukultur bei gleichzeitig ablesbarer baukultereller Evolution. Geringere Höhe, minimaler Dach- überstand und materieller Konnex zur umgebenden Bebauung und Natur bilden eine Reminszenz an den baukulturellen Archetyp. Durch einen volumetrischen Einschnitt im Erdgeschoss wird der öffentlichen Straßenraum visuell in das Gebäude eingebunden, um seine öffentliche Nutzung mit diesem zu verknüpfen. Einreichung 26

KFZ-Hallen Autobahnmeisterei Holzkirchen Architektur Auftrag Projektleitung Fertigstellung Fotos Claus & Forster Architekten BDA Autobahndirektion Südbayern, SG 33 Markus Mühlbach 2013/2016 Bernd Ducke, Günter Forster Die Autobahnmeisterei Holzkirchen liegt an der A8 München–Salz- burg, der ältesten Autobahnstrecke Deutschlands. Von den originalen Gebäuden aus den 1930er Jahren blieb nur das Betriebsgebäude mit Werkstatttrakt erhalten. Die späteren Erweiterungen und Ersatzbauten sind inzwischen erneuerungsbedürftig geworden und sollen in mehreren Etappen bei laufendem Betrieb ersetzt werden. Für den aktuellen Bedarf wurden als erste Bausteine eine Einstell- halle für große LKWs mit Pflegegeräten wie Schneepflug, etc. und eine Halle für kleinere Fahrzeuge und Geräte realisiert. Die landesweite Typologie für Autobahnmeistereien sieht dafür eine „Große Halle“ bzw. eine „Kleine Halle“ vor. Die Große Halle wurde parallel zur B 318 als Begrenzung des Hofraumes geplant. Mit der parallel situierten Kleinen Halle wird ein begrünter Hof gebildet. Typologisch mit der großen Halle verwandt, aber zweiseitig mit Toren „geöffnet“, unbeheizt und einschalig aus Betonfertigteilen konstruiert, stellt sie farblich eine wohlkalkulierte farbliche Differenz dar. Damit ist ein formal auf wenige Elemente beschränktes minimalistisches Gebäudekonzept umgesetzt, für die folgenden neuen Gebäude stilbildend und in einem spannungsreichen Verhältnis zur ländlich-traditionalistischen Architektur der Vorkriegszeit. Einreichung 27 ANSICHT VON OSTENGRUNDRISSANSICHT VON NORDENNotent-wässerungDN 100Notent-wässerungDN 100Notent-wässerungDN 100Notent-wässerungDN 100Notent-wässerungDN 100Notent-wässerungDN 100ANSICHT VON WESTENQUERSCHNITT 1-1(1)(1)O 002.1Große KFZ-Halle, 2013ANSICHT VON OSTENGRUNDRISSANSICHT VON NORDENNotent-wässerungDN 100Notent-wässerungDN 100Notent-wässerungDN 100Notent-wässerungDN 100Notent-wässerungDN 100Notent-wässerungDN 100ANSICHT VON WESTENQUERSCHNITT 1-1(1)(1)O 002.1Große KFZ-Halle, 2013

Feuerwehrhaus Iffeldorf Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Architekturbüro Grubert Gemeinde Iffeldorf, vertr. d. 1.Bürgermeister Hubert Kroiss Manuel Pratz, Stefan Meidl, Helga Roppelt, Anna Jaeger 2016 Architekturbüro Grubert Das Bauwerk wurde in energieeffizienter und nachhaltiger Holzbau- weise mit Massivholzbauteilen errichtet. Grundsätzlich ist das Gebäude in drei Bereiche geteilt. Im Zentrum befindet sich eine zweigeschossige Fahrzeughalle mit vier Stellplätzen. Östlich der Halle befinden sich im EG die Nachrichtenzentrale mit Büros, der Umkleidebereich, das TRH und ein S-W-Bereich. Im OG gruppieren sich um ein von oben belichtetes Foyer ein großer Schu- lungsraum, ein Besprechungs- und Jugendraum, das Stüberl mit Küche, sowie die WC-Anlagen. Westlich der Halle befinden sich Werk- und Lagerstätten, sowie ein Übungsturm. Im Süden befindet sich eine markante vorgesetzte Loggia, die als Sonnenschutz fungiert und den Sozialbereich erweitert. Gestalterisch stellt sie das horizontale Gegen- stück zum vertikalen Übungsturm dar. Einreichung 28

VR Bank in Prien am Chiemsee Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos s+p dinkel Architektur GmbH mit Planungsbüro Wallner VR-Bank Rosenheim-Chiemsee eG vertreten durch Frau Hell und Herr Höglauer Christian Siebert, Stefan Busch 2012 Bernd Ducke, Günter Forster Der Neubau der VR-Bank Rosenheim-Chiemsee übernimmt am Priener Bahnhofsplatz eine zentrale, prägende Rolle, von der starke Impulse für die weitere städtebauliche Entwicklung des Umfeldes ausgehen. Hier sei zum einen die neu entstandene Passage von der Kreuzung Seestraße/Hochrießstraße direkt in die Bahnhofstrasse genannt. Entlang großzügiger Verglasungen, die Einblicke in das freundlich, hell und offen wirkende Gebäude zulassen, flaniert man leicht erhöht zum Strassenverkehr. Die stadträumliche Entwicklung der Passage nimmt durch seine lebendige Abfolge schmaler, gassenartiger Bereiche und platzartiger Aufweitungen Anklang an die Proportionierung historischer Raumfolgen. Zum anderen steht der neue Baukörper als Blickfang für Ankommende, als Zeichen, Wegemarke, Übergang in die Bahnhofstrasse. Einreichung 29

Holzhausgruppe Wohnburg Architektur Auftrag Projektleitung Mitarbeit Fertigstellung Fotos Atelier Lüps Gbr Kanzler Gbr mit Anton Ambros Peter Megele, Anita Streit Thomas Huber, Miruna Toroipan 2017 Walter Bretschneider, Mauritz Lüps Schon die geographischen Bezeichnungen wirkten geheimnisvoll: Schluchtweg, Günteringer Bach. Merkwürdig war auch der Altbestand, ein Wohnhaus mit Fahrschule. Es machte einen äußerst unattraktiven Eindruck mit einem Geschoß unter dem Strassenniveau in der Tiefe der Schlucht und wegen der stark verschatteten Nordlage. Dramatisch drohte auch ein Nachbarhaus in das ehemalige Bachbett zu rutschen. Ein weiteres war wegen starker Rißbildungen abzureißen. Den Bauherrn vom positiven Potenzial des Grundstücks und seiner Lage zu überzeu- gen, war nicht leicht. Der Entwurf sieht eine Lärmschutzbebauung vor, durch die Aus- richtung und Stellung der Baukörper entlang der Inningerstrasse und Bahnlinie, um einen beruhigten Binnenbereich für Garten und Terrassen vor den Wohnräumen zu erzeugen, was auch den südlich angrenzenden Nachbarn zugute kommen sollte. Städtebaulich und topographisch werden die Baukörper sorgfältig in die Umgebung eingepasst. So wurde auf einer kaum zu bebauenden Restfläche, durch sorg- fältige Planung ein qualitätvoller Bauplatz für 14 Wohnungen gewonnen ohne landwirtschaftlichen Flächenverbrauch am Ortsrand. Einreichung 30 Inningerstraße Bahnlinie München - Herrsching

Haus auf dem Land Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Planungsbüro Beham BIAV privat Büroteam 2017 Planungsbüro Beham BIAV Das Gebäude soll durch seine pragmatische Schlichtheit im archi- tektonischen Ausdruck eine Reminiszenz an alte traditionelle bäuerliche Nebengebäude des oberbayrischen Voralpenlandes darstellen. Kontextuelle baukulturelle Fügung durch materiellen und formellen Konnex bei gleichzeitiger Ablesbarkeit von zeitgemäßer Wohnqualität und weiterentwickelter Vernakulärarchitektur waren die Intention dieses Entwurfes. Große zusammenhängende sägerauhe Holzfassadenflächen, schlanke knappe Dachüberstände ohne sichtbare Regenrinnen und die minimalistischen Details der Fassadenöffnung spiegeln den analogischen Purismus der früheren funktionalen bäuerlichen Remisengebäuden wider. Einreichung 31

Haus am Samerberg Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Braun Architekten privat Michael Braun, Margret Bust 2016 Florian Holzherr In reizvoller Voralpenlandschaft wurde am Ortsrand ein Einfamilien- haus mit im Hang situierter Tiefgarage errichtet. Die im Winkel ange- ordneten Baukörper setzen städtebaulich der giebelständigen Bebauung einen Schlussakzent und leiten über in die Landschaft. Die ebenerdigen Gebäude gliedern sich in Wohn- und Schlaftrakt. Sie stehen im rechten Winkel auf einer von natürlichem Gelände abgesetzten ebenen Fläche, die als Terassen-und Freibereich dient. Die stilistisch eigenständige Architektur übernimmt autochtone Bauformen und Materialien – Schindelverkleidung und Titanzinkdach aus der Region und interpretiert sie zeitgemäß. Die Außenanlagen sind der Landschaft angemessen natürlich gestaltet. Einreichung 32

Ensemble für 3 Generationen Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Mechtild Friedrich-Schoenberger Nikolaus Held Daniel Rüller 2013 Mechtild Friedrich-Schoenberger Neben dem Elternhaus von 1959 des Architekten Adolf Seifert gab es noch etwas Platz auf dem weitläufigen Hanggrundstück. Als sich die 3. Generation vergrößerte, entstand das Konzept für den Neubau. In Reichweite, aber doch unabhängig, sollte der Wohnteil für die junge Familie sein. Den klaren Formen des 50er Jahre Baus mit abgeschlepp- tem Dach sollte ein neues, zeitgemäßes Volumen beigestellt werden. Auf Grund der Hanglage wählten die Bauherren oben die Wohn- ebene mit offener Galerie. Im Geschoß darunter die Schlafebene mit Austritt in den Garten. Der weite Blick in die Landschaft rief nach großflächigen Eckverglasungen, die das Licht tief ins Haus bringen. Die feine, weißliche Holzverschalung der Fassade, das abgeschleppte Dach und der kleine Dachüberstand wurden auf das alte Haus abge- stimmt. Der Neubau ist hoch gedämmt und mit einer Gasbrennwertanlage ausgestattet. Überall außer auf der Galerie ist Fußbodenheizung mit geöltem Schiffsparkett zum Einsatz gekommen. Die Bäder sind mit Jura Natursteinplatten belegt. Die Wohnebene hat einen fließenden, offenen Grundriss. Die Räume gehen bis ins Dach, das mit seinen weiß lasierten Sparren einen maßstäblichen Abschluss bildet. Einreichung 33

Haus Pöcking Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Dipl.-Ing. (FH) Gottfried Herz Dr. Stephan Schleissing Gottfried Herz, Dr. Frank Petermann 2016 Gottfried Herz Das Gebäude wurde 2016 entworfen und realisiert. Das energetische Gesamtkonzept entspricht einem KFW 55 Gebäude. Die Nutzfläche beträgt 407 m2. Das zu bebauende Grundstück liegt erhöht, in zweiter Reihe oberhalb eines leichten Osthanges, in Angrenzung an eine land- wirtschaftlich genutzte Fläche. Die Architektur lebt von der Bescheidenheit der Formensprache. Entscheidend war die Verwendung authentischer Materialien wie Holz, Stahl und Glas. Besonders wichtig war ein harmonisch abgestimmtes Farbkonzept. Die Fassade verfügt über eine Holzverschalung. Die eingesetzten Fensterformate differieren stark in ihren Formaten und Anordnungen. Einreichung 34

Haus Tutzing Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Dipl.-Ing. (FH) Gottfried Herz Christian Teichmann Gottfried Herz, Dr. Frank Petermann 2016 Gottfried Herz Das Gebäude wurde 2016 entworfen und realisiert. Das energetische Gesamtkonzept entspricht einem KFW 55 Gebäude. Die Nutzfläche beträgt 560 m2. Das zu bebauende Grundstück ist ebenerdig und läuft etwas spitz nach Süden hin aus. Der Entwurf musste der Vorgabe ge- recht werden, zwei separate Wohneinheiten mit einer Flächenverteilung von ca. 1/3 zu 2/3 zu schaffen. Die Architektur zeigt eine kubische Formensprache. So kragt z.B. die Bibliothek im 1. OG weit nach Süden hin aus. Nach oben schließt das Gebäude mit einer gläsernen Laterne ab, welche eine transparente und schwebende Charakteristik zeigen soll. Alle auskragenden Gebäu- deteile bilden einen Regenschutz über den Terrassenflächen und Ein- gängen im Erdgeschoss. Die Flachdächer sind begrünt und dienen der Regenretension. Das gesamte Regenwasser wird über dem Hofbrunnen mit einem zentralen Fallrohr aufgefangen und gespeichert. Einreichung 35

Wohnhaus am See Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos landau+kindelbacher Architekten und Innenarchitekten privat Christoph Panek, Konstanze Linke 2016 Christian Hacker Das Grundstück zeichnet sich durch eine starke Hanglage mit einem gewachsenen Baumbestand aus, so dass sich der Eingang auf dem Straßenniveau mit einem zweigeschossigen Wohnraum in den Dachraum erstreckt. Anstelle eines großen Baukörpers verteilt sich das Raumprogramm des Wohnhauses mit dem anschließenden Nebengebäude auf zwei getrennte Volumen, die sich als einfache und kompakte Baukörper ent- wickeln. Die archetypische Bauform nimmt die lokale Formsprache auf, zeitgemäß übersetzt in Materialität und Anforderung an Raumnutzung. Der massive Sockel aus Naturstein aus Wachenzeller Dolomit scheint aus dem Hanggrundstück herauszuwachsen, während die hinterlüftete Holzfassade aus sägerauer Fichte die Verbundenheit zur Umgebung symbolisiert, aber durch Form und Farbigkeit modern interpretiert wird. Während sich die Fassade zur Straße eher geschlossen zeigt, öffnet sich das Wohnhaus zum See. Im Mittelpunkt des Entwurfs steht der Ausblick auf die umgebende Landschaft. Gezielt gesetzte Öffnungen ermöglichen vielfältige Blickbe- ziehungen auf den See und die umgebenden Hügel des Voralpenlands. Einreichung 36

Gästehaus am See Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Sunder-Plassmann Architekten privat Christoph Pontzen 2016 Christina Kratzenberg Das Gästehaus wurde aus Massivholzplatten errichtet, aussen erhielt es eine horizontale schwarze Holzschalung. Entstanden ist ein eingeschossiger kubischer Baukörper, parallel zur Blickachse Villa/See. Durch die schwarze horizontale Verschalung tritt das Gebäude in seiner Wirkung neben der historischen Villa zurück. Auf der Talseite kragt der Baukörper weit über das Gelände heraus, betont durch das Panorama- fenster. Zum Garten öffnet sich die Fassade über Schiebefenster und eine lange Loggia. Im Inneren wirken wenige Materialien und Farben: geölte Eichen- dielenboden, schwarze Fensterrahmen, ein schwarz gekachelter Kamin und weiße Möbeleinbauten. So entsteht eine Atmosphäre, die sowohl sachliche, als auch warme Stimmungen für die Bewohner bereit hält. Einreichung 37

Haus Krailling Architektur Auftrag Mitarbeit Fertigstellung Fotos Unterlandstättner Architekten privat Telemach Rieff, Anke Göckelmann, Enrico Schreck 2013 Michael Heinrich, Henning Rogge Der Neubau für eine Familie mit drei Kindern wird im Innen- und 5 5 1 1 0 0 HHHHaaaauuuussss KKKKrrrraaaaiiiilllllllliiiinnnngggg Ansicht West Außenbereich durch eine individuelle Raumstrukturierung geprägt. Durch die Reflexion zur gebauten Umgebung, die Fokussierung der Aus- blicke auf die eigenen unverbauten Freibereiche und die Reduzierung nachbarschaftlicher Einblicke entsteht ein Baukörper, der die Vorgaben des Bebauungsplanes respektiert und sich typologisch in seine Umge- bungsbebauung einbindet. Dabei entwickelt das Gebäude einen eigen- ständigen und unverwechselbaren, auf den Ort bezogenen Charakter. Die prägnanten Einschnitte im Gebäude differenzieren sich durch UUUUnnnntttteeeerrrrllllaaaannnnddddssssttttäääättttttttnnnneeeerrrr AAAArrrrcccchhhhiiiitttteeeekkkktttteeeennnn www.u-architekten.de die Oberflächen Eiche und Glattputz von der stark strukturierten anthrazitfarbenen Putzfassade, unterstützen die Blickbeziehungen und verstärken die räumliche Verschränkung von Innen- und Außenraum. Die prägnante Raumstruktur und Differenzierung der eingesetzten Ma- terialien des Baukörpers setzt sich im Innenausbau fort. SCHLAFEN ANKLEIDE LOGGIA KIND 3 KIND 2 LUFTRAUM FLUR BAD 2 WC DFF DFF BAD 1 DFF DFF KIND 1 0 1 5 HHHHaaaauuuussss KKKKrrrraaaaiiiilllllllliiiinnnngggg Ansicht Süd UUUUnnnntttteeeerrrrllllaaaannnnddddssssttttäääättttttttnnnneeeerrrr AAAArrrrcccchhhhiiiitttteeeekkkktttteeeennnn www.u-architekten.de TERRASSE SÜD KAMIN ESSEN HWR LICHTHOF (1.UG) WOHNEN FLUR KOCHEN WC ENTRÉE GARDEROBE TERRASSE OST 0 1 5 HHHHaaaauuuussss KKKKrrrraaaaiiiilllllllliiiinnnngggg Grundriss EG UUUUnnnntttteeeerrrrllllaaaannnnddddssssttttäääättttttttnnnneeeerrrr AAAArrrrcccchhhhiiiitttteeeekkkktttteeeennnn www.u-architekten.de Einreichung HHHHaaaauuuussss KKKKrrrraaaaiiiilllllllliiiinnnngggg Grundriss 1. OG 0 1 5 UUUUnnnntttteeeerrrrllllaaaannnnddddssssttttäääättttttttnnnneeeerrrr AAAArrrrcccchhhhiiiitttteeeekkkktttteeeennnn www.u-architekten.de 38

Haus N. Architektur Auftrag Lichtplanung Fertigstellung Fotos WSM Architekten privat Dr. Frank Petermann 2013 Klaus Voss, Sascha Kletzsch Am Anfang stand die Buche: ein Baum als Ausgangspunkt des Entwurfes. Die gewählte Geometrie des Gebäudeensembles, bestehend aus Haupthaus, Verbindungsbau und Garage, ermöglichte dessen Erhalt. Das Gebäude gruppiert sich um den Baum herum, und inszeniert ihn zugleich. Gleichzeitig profitieren alle wesentlichen Innenräume von diesem Baum: aus allen Haupträumen haben die Bewohnern einen herrlichen Blick auf die Buche. Selbst aus dem Schlafzimmer lässt sich der Wechsel der Jahreszeiten, der Sonnenstand in den Blättern, hautnah miterleben. Das Gebäude wurde skulptural gestaltet, ein- und zweigeschossige Bereiche, Garage und Haupthaus werden durch das mehrfach gefaltete Dach zu einem monolithischen Baukörper zusammengefasst. Im Außen- bereich entstehen vielfältig gegliederte Aufenthaltsbereiche. Für das Energiekonzept, inklusive Photovoltaikanlage, erhielt das Einfamilien- haus den Energiesparpreis des Landkreises Starnberg. Einreichung 39

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